Jeden Bürger kann es passieren, plötzlich ist man in einem Rechtsstreit verwickelt und die Angelegenheit landet vor Gericht. Es kann Ärger mit dem Nachbar sein, der Vermieter stellt überhöhte Forderungen nach einer Sanierung oder es gibt Streit mit dem Arbeitgeber. Die Ursachen sind vielfältig, weswegen es zu einem Prozess kommt. Wer eine Rechtsschutzversicherung hat, ist enorm im Vorteil, denn wird das Gerichtsverfahren verloren, werden die Kosten übernommen. Ohne Versicherung muss die Person, welche den Prozess verloren hat, unter Umständen eine große Summe Geld bezahlen. Dazu gehört auch, dass der Rechtsanwalt der gegnerischen Seite entlohnt werden muss. War zusätzlich ein Gutachter involviert, so fallen weitere Unkosten an. Sachverständige lassen ich ihre Arbeit ordentlich bezahlen. Je nach Aufwand und Zeitdauer wird am Ende entsprechend abgerechnet.
Der richtige Anwalt
In einem Zivilrechtsverfahren ist es immer von Vorteil, einen Fachanwalt einzuschalten. Dieser kennt sich auf dem speziellen Gebiet besonders gut aus und die Chancen sind höher, das Verfahren zu gewinnen. Natürlich kann in zahlreichen Fällen ein Gerichtsverfahren auch ohne Rechtsanwalt bestritten werden. Hier besteht die Gefahr, dass eine rechtsunkundige Person Fallstricke übersieht, welche in den Gesetzbüchern lauern.
Der Mahnbescheid im gelben Brief
Es kann schon mit einem einfachen Mahnbescheid vom Gerichtsvollzieher beginnen, welcher in einem gelben Brief zugestellt wird. Jetzt hat der Beschuldigte 14 Tage Zeit, um seine Sichtweise darzulegen. Passiert dies nicht, wird der Mahnbescheid wirksam und kann bis zu 30 Jahren vollstreckt werden. Strengt der Beschuldigte nach der Frist von 14 Tagen einen Prozess an, so ist es egal, ob eine Forderung rechtens war oder nicht. Der Richter orientiert sich nur daran, dass die erforderliche Frist überschritten war. Den Beschuldigten rettet nur eine Ausnahme. Kann der Beklagte nachweisen, dass er in dieser Zeit im Urlaub oder Krankenhaus war, sind seine Karten gar nicht so schlecht. Nun kann der Richter den Zeitpunkt einsetzen, wo der Beschuldigte das Schreiben zum ersten Mal in der Hand hatte.
Der Dieselskandal
Zur Zeit streiten sich zahlreiche Fahrer von einem Dieselauto mit den Herstellern. Der Dieselskandal hat große Wellen geschlagen. Die Autoproduzenten haben in ihren Prospekten Versprechungen gemacht, welche sich am Ende als heiße Luft entpuppten. Oft gibt es Schwierigkeiten bei der Rückabwicklung des Autokaufes. Ein guter Fachanwalt für Verkehrsrecht kann für seinen Klienten sehr viel erreichen. Bei derartigen Prozessen wird von den Autoherstellern ein Deal ausgehandelt und der Kunde kann zufrieden mit dem Ergebnis sein. Die große Angst der Industrie ist, dass es zu einem Urteil kommt. Es soll unbedingt ein Präzedenzfall vermieden werden. Andere Richter würden sich dieses Urteil als Vorbild nehmen und die Autoindustrie hätte kaum noch eine Möglichkeit, einen Prozess im Dieselskandal zu gewinnen.
Bei der Suche nach einem Rechtsanwalt stellen sich viele Leute die Frage, wie gut ist dieser? Einige finden durch Mundpropaganda den richtigen Fachanwalt. Eine weitere Möglichkeit besteht, bei der Anwaltskammer nachzufragen. Hier kann der Bürger Informationen bekommen, welcher Anwalt spezielle Kenntnisse auf seinem Fachgebiet hat. Übrigens, bei einem Strafverfahren übernimmt die Rechtsschutzversicherung keine Kosten. Der Angeklagte muss alles aus der eigenen Tasche bezahlen. Ein solventer Angeklagter kann sich einen guten Anwalt leisten und hat eine bessere Chance, dass das Urteil etwas glimpflicher ausfällt.